1930 Die Neujahrsnacht läutete der Musikverein vor der »Sonne« und dem »Adler« mit »Harre meine Seele« und dem Marsch »In Treue fest« musikalisch ein. Wie fast alljährlich, war die Musik bei der »Einka-Feier« in der »Sonne« präsent. In Lautern, bei Schwäbisch Gmünd, hatten die Neulermer Musiker als Hochzeitskapelle jahrelang einen hervorragenden Ruf.

1931 Am 28. Juni umrahmte der Musikverein das Turnfest der DJK-Neuler. Am 22. Februar verabschiedete man sich musikalisch von »Hirschwirt« Josef Maier. Beim Musikfest in Gerstetten errang der Musikverein in der Unterstufe einen verdienten 1-A-Preis.

1932 Da Vorstand Matthias Keller aus beruflichen Gründen nach Mutlangen verzog, übernahm Bürgermeister Albert Arnold das Amt des ersten Vorsitzenden. Weitere Vorstandsmitglieder waren: Kaspar Kraus (zweiter Vorstand), Martin Ernst (Kassierer), Anton Schips (Schriftführer), Hans Bieg und Anton Schreckenhöfer (Ausschußmitglieder).

Am 27. und 28. März wirkte der Musikverein an der Primiz von Alois Manz mit. Weiterhin musizierte man bei der Fahnenweihe der Sängervereinigung Sangesliebe Bronnen und Umgebung.

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1933 Im März wurde eine außerordentliche Generalversammlung einberufen, da der Verbandsbeitrag infolge einer leeren Vereinskasse nicht mehr bezahlt werden konnte. Jedes Mitglied mußte an Ort und Stelle eine Mark beisteuern. Weitere Zahlungen sollten folgen. An Ostern intonierte die Kapelle beim Promenadenkonzert die Stücke: »Hoch Heidecksburg« , die »Zauberflöte« und den »Triumphmarsch« . Am 1. Mai wurden die Bürger um halb sechs Uhr musikalisch geweckt. Um halb acht Uhr fand die Aufstellung aller Vereine zum gemeinsamen Kirchgang statt. Anschließend erfolgte ein Umzug durch sämtliche Ortsstraßen. Zum Schluß fand auf dem »Lindenplatz« eine politische Kundgebung statt Abends war Tanz in der »Sonne« . Am 14. Mai beteiligten sich die Musiker an der Sportplatzeinweihung des TV Neuler. Das Fest mußte am Nachmittag abgebrochen werden, da es ununterbrochen regnete. Am 13. Juni spielte die Kapelle Pfarrer Nagel ein Ständchen.

1934 Da Vorstand Bürgermeister Arnold, Neuler aus politischen Gründen verlassen mußte, wählte die Generalversammlung Martin Ernst zu seinem Nachfolger. Der Verein war erstmals seit Bestehen schuldenfrei. Anläßlich der Errichtung eines Maibaumes, verbunden mit einer Kundgebung, konzertierte die Kapelle auf dem »Lindenplatz« unter der Kirche.

Die Tanzkapelle des Musikvereins mußte sich des weiteren durch Gesetzes-beschluß verpflichten, bei Tanzveranstaltungen und Hochzeiten einen Ellwanger Berufsmusiker einzusetzen, welcher an der Gage beteiligt war. Ein Gesuch um finanzielle Unterstützung wurde von der Gemeinde nach längerem Zögern mit jährlich 120 DM beschieden.

1935 Beim Volksmusikfest in Aalen, wo Brenner die Teilnahme zur Pflicht machte, errang die Kapelle in der Unterstufe mit der Ouvertüre »Rou-tendelin« die Note »vorzüglich« .

Folgende Mitglieder waren zu verzeichnen:

Josef Stegmaier (Piston), Xaver Stegmaier (Trompete), Xaver Schweitzer (Pi-ston), Hermann Forster (Trompete), Heinrich Weiß (Klarinette), Heinrich Köder (Klarinette), Karl Kühn (Klarinette), Anton Stegmeier (Klarinette), Martin Ernst (Tenorhorn), Anton Schips (Tenorhorn/Bariton), Xaver Seifert (Tenor-horn), Georg Stegmaier (Tenorhorn), Anton Vaas (Tenorhorn), Josef Krauß aus Espachweiler (Es-Horn), Hans Bieg (Bass), Kaspar Kraus (Bass), Stefan Schips (Tambor petit), Anton Schreckenhöfer (Tambor grand).

Zöglinge waren:

Karl Schips (Es-Horn), Franz Stocker (Flügelhorn), Anton Schüll (Klarinette),

Hubert Schüll (Piccolo), Georg Kollmanthaler (Posaune).

1936 Bei der Generalversammlung wurde beschlossen, daß jedes Mitglied für selbstverschuldetes Beschädigen seines Instrumentes haftbar gemacht wird. Heinrich Köder löste Georg Stegmaier als Kassierer ab.

1937 Infolge Verheiratung und Umzug verließ der talentierte Trompeterjosef Stegmaier den Musikverein. Dies wurde allseits sehr bedauert.

1938 Dem Protokoll ist zu entnehmen, daß im Sommer die Maul- und Klauenseuche ausbrach. Somit war Schluß mit Proben und Veranstaltungen. Das Erntedankfest fiel ebenfalls aus. An Weihnachten kamen die Mitglieder wieder so allmählich zusammen.

1939 Bei der Generalversammlung sang Dirigent Brenner im Gasthaus »Weidenbusch« mit »Galgenhumor« wieder einmal das alte Lied vom schlechten Probenbesuch. Der 18jährige Flötist Hubert Schüll löste Anton Schips als Protokollführer ab. Er wurde beauftragt, jedes Nichterscheinen in der Probe auf einer Strichliste festzuhalten.