1965 Nachdem der Faschingsumzug in Neuler wegen Überschneidung mit dem Ellwanger Umzug vom Dienstag auf den Sonntag verlegt wurde, führten die Neulermer Musiker fortan die immer größer werdende Narrenkarawane an. Die ersten blauen Schirmmützen wurden durch weiße ersetzt oder mit einem weißen Überzug versehen.

1966 Die Musiker erfreuten ihren Dirigenten anläßlich seines 50. Geburtstages mit einem Ständchen.

Heinrich Köder bat nach 30jähriger vertrauensvoller Kassierertätigkeit um Ablösung. Sein Nachfolger wurde Philipp Hauser. Am 28. Mai umrahmten die Musiker die Beisetzung des langjährigen Ortsgeistlichen Pfarrers Josef Pfitzer mit Trauerweisen.

Ein Erster Rang bei der Marschmusikbewertung anläßlich der Fahnenweihe des Musikvereins Rosenberg zeichnete den Dirigenten sowie die Musiker gleichermaßen aus. Beim Gartenfest nahmen die Bläser auf einer neuen Festbühne Platz, welche die Gemeinde von Anton Schips erstellen ließ. Zum Bau von Ständen und einem kleinen Bierzelt erwarb man ein Stangenlos. Die Dirigentenfamilie Stegmaier verkaufte dabei Schnaps, Wein und Süßigkeiten, wobei der Gewinn in die Vereinskasse flöß.

Der Musikverein übernahm die musikalische Gestaltung der Fronleichnamsprozession allein, da sich der Kirchenchor in einer prekären Lage befand. Anschließend wurden die Musiker von Pfarrer Zodel in den Brauereigasthof Adler eingeladen. Am Stephanstag traten die Laienspieler des Musikvereins mit dem Theaterstück »Am Ort wo meine Wiege stand« letztmals auf die Bühne.

1967 Mit Trauer nahm die Kapelle am 8. August Abschied von Rudolf Demel, welcher als Heimatvertriebener in Neuler seine zweite Heimat fand und im Musikverein als zweiter Vorsitzender, Vizedirigent, Notenschreiber, Flügelhornist und Tenorhornist 19 Jahre lang ein treuer Freund und Helfer

war.Erstmals wurden die Kommunionkinder vom Gemeindehaus St. Benedikt musikalisch zur Kirche geleitet.

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Im Dezember gaben die Musiker Moritz Dobstetter, der 1962 aus Liebe und Idealismus zur Volksmusik die Vorstandschaft übernommen hatte, das letzte Geleit.

 

1968 Erstmals lud der Verein zum Musikerball in die TV Halle ein, wo sich Blech- und Tanzmusik vortrefflich ergänzten. Eine humorvolle Schnitzelbank, eine schwierige »Gemeindratssitzung« sowie das Luststück »Der unbelehrbare Rekrut« boten eine willkommene Abwechslung. Tief erschüttert trugen die Musiker ihren Schlagzeuger und Musikkameraden Horst Jäger am 19. März zu Grabe, welcher durch einen tragischen Unglücksfall im blühenden Alter von 28 Jahren jäh aus ihrer Mitte gerissen wurde.

Pressewart Hans Raab war erstmals als Berichterstatter bei der Generalversammlung anwesend. Die Kapelle hatte mit 27 aktiven Musikern einen gutenmusikalischen Stand aufzuweisen. Franz Furch konnte im Ausschuß durch Franz Stocker ersetzt werden.Dirigent Stegmaier bedauerte jedoch, daß der Nachwuchs fehle, denn nur wenige Jungmusiker hätten die zweijährige Ausbildung durchgehalten. Er appellierte des weiteren an die Mitglieder,alt Fortbildungslehrgänge zu besuchen und nach einem geeigneten Dirigentennachfolger Ausschau zu halten. Im Juli feierte man in Neuler die Nachprimiz von Pater Rudolf aus der Schweiz. Anläßlich dieses Freudenfestes konzertierte man mit der Musikkapelle aus Waltershofen, der Heimat von Pfarrer Julius Zodel, im Saal des Gemeindehauses St.-Benedikt.

Am 30. Oktober verstarb nach jahrelangem Leiden Ehrendirigent Josef Brenner im Alter von 77 Jahren. Unter den Trauerklängen seines Musikvereins sowie einer großen Trauergemeinde wurde er am 2. November zu seiner letzten Ruhestätte geleitet. Vorstand Xaver Mack würdigte die unbezahlbaren Verdienste des Verstorbenen und bekundete, sein Erbe getreulich und in seinem Geiste fortzuführen.

Schönes Brauchtum:

Wenn früher ein örtlicher Verein »preisgekrönt« von einem auswärtigen Fest zurückkam, wurde er von den Neulermer Vereinen oder einer Fahnenabordnung »nach alter Väter Sitte« am Ortseingang empfangen und vom Musikverein zum Vereinslokal geleitet, wo man den Erfolg gebührend feierte.

1969 Bedingt durch Heizprobleme im großen Adlersaal stellte Anton Schips in den Wintermonaten über mehrere Jahre seine Wagnerwerkstatt als Proberaum zur Verfügung. Als am 21. Juli die ersten Menschen den Mond betraten, feierte der Musikverein in »Philipps Garten« bei strahlendem Sonnenschein sein Garten - und Sommernachtsfest. Auf einen kostenpflichtigen Tanzbändel wurde erstmals verzichtet. Die musikalische Einweihung des ersten Bauabschnitts der Brühlschule war für die Musiker Ehrensache.

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Dirigent Stegmaier kritisierte wieder einmal das sogenannte »Bier- und Knackwurstspielen«, da bei diesen privaten Auftritten oftmals Besetzungsprobleme auftraten und das »Prosit der Gemütlichkeit« häufig zu wörtlich genommen wurde, was dem guten Ruf der Kapelle nicht dienlich war.