1980 Bei der ersten Generalversammlung im Gasthaus »Weidenbusch« löste Klaus Vaas Jugendleiter Martin Ernst ab. Am 13- März erfolgte die Aufnahme der Sendung »So singt's und klingt's in Stadt und Land«. Mitwirkende Vereine waren der Musikverein und die Jugendkapelle Neuler, der Handharmonika-Club und Kirchenchor Gaishardt sowie die Gesangvereine Bronnen, Ramsenstrut, Neuler und Gaishardt. Die Jugendkapelle konnte sich in Waldhausen wiederum ein sehr gut-gut erspielen.
Wenige Tage vor dem 60jährigen Jubiläum des Musikvereins wurde die Sendung »So singt's und klingt's« über den Äther ausgestrahlt. Sie war beste Werbung für alle musizierenden Vereine der Gemeinde Neuler.
Das 60jährige Jubiläum fand vom 13- bis 16. Juni auf Bernhard Schreckenhöfers »Festwiese« statt. Der bunte Abend mit Joschi Hackl und seinen Original f idelen Egerländern, Sepp Viellechner und Conferencier Rudi Büttner, als auch der Festzug mit 31 Kapellen wird den Besuchern nachhaltig in Erinnerung bleiben. Die Nachwuchsmusiker hatte man zwischenzeitlich in die aktive Kapelle integriert. Somit nahm eine stolze Ära ihr Ende. Franz Stocker, ein leidenschaftlicher Musiker und eine tragende Säule im Musikverein, musste seine musikalische Laufbahn aus gesundheitlichen Gründen beenden.
1981 Die Musikkapelle bestand inzwischen aus 48 Musikerinnen und Musikern. 15 Jungen und Mädchen standen in Neuausbildung. Anton Vaas wurde für 50jähriges Musizieren von Vorstand Jakob Erhard mit dem Bundesehrenbrief ausgezeichnet. Für Kassierer Egon Kühn trat Thomas Mack die Nachfolge an. »Seit Gott die Welt erschaffen hat, betrat kein prominenterer Gast Neulermer Boden.« Bürgermeister Konrad Brenner verkündete dies erfreut, als Bundespräsident Carl Carstens anlässlich seiner Wanderung am Faschingssonntag beim Burgstall rastete. Die Musiker begrüßten die Prominenz mit schmissiger Musik. Ein musikalischer Höhepunkt im Jahreskreis war weiterhin das Kirchenkonzert in der Pfarrkirche, für welches die Kapelle und Dirigent Lackner ungeteiltes Lob bekamen. Unvergessen bleibt auch die musikalische Begleitung des Fackelzuges anlässlich des Landesjugendtreffens der Neulermer Kleintierzüchter. Nach mageren Besucherjahren fand das Herbstkonzert eine gute Resonanz. Auf Wunsch von Pfarrer Zodel präsentierten sich die Musiker erstmals beim Hochamt am ersten Weihnachtstag.
1982 Die Hauptversammlung konnte von 43 aktiven Musikern und 16 Zöglingen berichten. Infolge Erkrankung von Dirigent Lackner fungierte Rudi Blum aus Fachsenfeld als Aushilfsdirigent. Bernhard Lackner durfte beim Jugendkritikspielen in Kirchheim-Ries mit seinem Nachwuchs das Prädikat gut-sehr gut in Empfang nehmen. Am 31. Juli besuchte die Musikerfamilie zum zweiten Mal die Musikerfreunde aus Petersberg-Marbach, um an derem 6Ojährigen Jubiläum mitzuwirken. Hubert Schüll jun. hatte für diesen Auftritt eigens eine schmucke Vereinstafel mit Lyra und Pflug geschnitzt. Mit Bestürzen nahmen die Musiker am 29. September zur Kenntnis, dass ihr Vorsitzender Jakob Erhard im 35. Lebensjahr an einer unheilbaren Krankheit verstorben ist. Sieben Wochen zuvor stand er noch bei brütender Hitze nichts ahnend in den Reihen seiner Musikkameraden. Am 31. September nahmen die Musiker bewegten Herzens Abschied von ihrem Vorstand, welcher sich durch seinen aufrechten Charakter und sein unermüdliches Schaffen bei allen große Wertschätzung erworben hat.
Die Generalversammlung wählte im Dezember den seitherigen Schriftführer Helmut Schweitzer zum ersten Vorsitzenden. Gebhard Lutz übernahm das Amt des Chronisten. Reinhold Mack löste Jugendleiter Klaus Vaas ab.
1983 Auf Initiative von Vorstand Helmut Schweitzer unternahm der Verein eine viertägige Reise nach Prag. Erstmals wurde in »Langenbauers« Maschinenhalle an der Schwenninger Straße das Scheunenfest vom Vatertag bis zum darauf folgenden Sonntag abgehalten.
Mit Prozessionsmärschen nahm die Kapelle auf Einladung von Dekan Hauser an der ersten Ellwanger Fronleichnams-Vorabend-Lichterprozession teil. Beim fünften Kreisverbandsmusikfest in Jagstzell wagte sich Dirigent Lackner mit 49 Musikern, davon 19 Nachwuchskräften, erstmals in die Oberstufe. Ein erster Rang mit Belobigung und eine erfreuliche Kritik der Wertungsrichter war die höchste Auszeichnung in der Vereinsgeschichte.
Am 28. August begleiteten die Musiker ihr Ehrenmitglied Franz Furch auf seinem letzen irdischen Weg mit Trauerklängen. Unter der Stabführung von Rudi Blum, welcher wiederum als Aushilfsdirigent fungierte, übernahm der Verein die Patenschaft beim zehnjährigen Jubiläum des Musikvereins Schrezheim.
Infolge einer geplanten Schließung des Weidenbusch-Saales nahmen die Musiker die Gunst der Stunde wahr und zogen am Büß- und Bettag mit »Sack und Pack« ins Vereinszimmer der neuerbauten Schlierbachhalle um. 26 Nachwuchsmusiker beiderlei Geschlechts entschlossen sich im Januar zu einer Ausbildung im Musikverein. Mit 48 Proben und 47 Auftritten konnte man ein arbeits- und erfolgreiches Jahr beschließen.
1984 Gerhard Ilg löste in der Generalversammlung Thomas Mack als Kassierer ab. Nach zehnjähriger Abstinenz entschied man sich, künftig in der Schlierbachhalle einen Musikerball für jung und alt abzuhalten. Die 1983 gegründeten »Semsagräbsler«, welche nebst der traditionellen Blasmusik die Stilrichtung der Beatles pflegten, demonstrierten dabei mit genialen Showeinlagen ihre Wandlungsfähigkeit. Zum Gedenken der verstorbenen Mitglieder umrahmten die Musiker erstmals den Palmsonntagsgottesdienst mit feierlichen Weisen. Ein Mammutprogramm mit über 20 Stunden Spielzeit absolvierte Bernhard Lackner mit seinen Musikern, als sie am 7. und 8.Juni in Fachsenfeld, Unterrombach und im Aalener Tannenwäldle für Stimmung und gute Unterhaltung sorgten.